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Interview mit Hannah

Wir interviewten Hannah, unsere ehemalige Chefredakteurin, die bald ihren Abschluss macht. 

 

Julia: Wann und warum bist du in die Schülerzeitung gekommen? 

 

Hannah: Also ich bin in der neunten ungefähr in die Schülerzeitung gekommen weil Duru und Luisa mich mitgeschleppt haben. 

 

Dorian: Mit welchen Pronomen willst du angesprochen werden? 

 

Hannah: Sie/ Ihr. 

 

Julia: Was magst du an der Schülerzeitung am meisten beziehungsweise am wenigsten, falls es da etwas gibt? 

 

Hannah: Also am meisten mag ich, dass wir irgendwie so eine Gruppe sind, es gibt so Leute die bilden so das Herz der Schülerzeitung und es gibt so Leute die sind eher außenrum, aber trotzdem da, und ich mag es, dass dieses Herz der Schülerzeitung so stark zusammenhält.

Das ist einerseits schön und einerseits hätte ich gern alle da drinne und es ist auch schwierig für andere Leute da rein zu kommen, hab ich das Gefühl. Deshalb - das ist gleichzeitig was Gutes und was Schlechtes an der Schülerzeitung.

Und dass wir in der Schülerzeitung schon mal versuchen können uns so am Journalismus und am Schreiben zu versuchen, ohne dass das weittragende Konsequenzen hat - meistens - und es lesen ein paar Leute, aber es lesen nicht so viele wie jetzt in einer anderen Zeitung zum Beispiel. 

 

Dorian: Auf einer Skala von eins bis zehn - wie sehr wirst du die Schülerzeitung nach dem Abi vermissen? 

 

Hannah: Ähm... sieben, würd ich sagen. 

 

Dorian: Das ist gut. 

 

Julia: Gibt es irgendwelche witzigen oder tollen Momente die dir einfallen, die in der Schülerzeitung irgendwann mal passiert sind? 

 

Hannah: Also toller Moment ist diese Realisation, dass wir einen Wettbewerb gewonnen haben. Witzig... also es ist irgendwie immer so ein bisschen witzig weil es ist laut und das ist schön, und das ist witzig. Immer wenn Lasse da ist, ist es laut, jeder redet durcheinander. 

 

Dorian: Wie hat es sich ergeben, dass du zu unserer offiziellen Chefredakteurin geworden bist? 

 

Hannah: Daran ist Corona Schuld. Die Schülerzeitung hat generell so ein bisschen hinterhergehinkt, so wir machen hier was, wir machen da was. Ich bin dazugekommen und ich habe halt angefangen zu schreiben, weil ich da halt noch die Zeit hatte, viele Artikel zu schreiben, dann kam Corona - eine Woche war vorbei, ich hab was geschrieben, hab das in die WhatsApp-Gruppe geschickt von wegen "Kann ich das hochladen? Findet ihr das gut?" und dann hab ich das hochgeladen.

Und das ging ein bisschen so weiter, dass ich halt immer mal wieder einen Artikel hochgeladen habe, dann hat auch Jale glaub ich mir irgendwann mal einen Artikel geschickt von wegen "Lad mal hoch", aber ansonsten halt nicht so viele Leute und als die Schülerzeitung dann wieder zusammenkommen konnte hab ich halt irgendwie weiter gemacht mit dem meisten Enthusiasmus und auch dem meisten Machen und so ist das dann dazu gekommen, dass ich mich dann mit allem auskannte bis jetzt und dass ich das dann auch irgendwie geleitet hab. 

 

Julia: Ich glaube jetzt kommen erstmal ein paar "normale" Interviewfragen. Wenn du eine berühmte Person treffen könntest, wer wäre das und warum? 

 

Hannah: Das ist schwer. Also mir fallen sehr viele Autoren ein, mit denen ich gern mal reden würde, glaube ich. Manche auch tot... Boudicca. Das war eine bretonische, von Britannien, eine Königin von einem Stamm, einem bretonischen, die einen Aufstand gegen die Römer geführt hat. Sie hat kein Buch geschrieben. Aber es würde mich wirklich interessieren, weil es gibt sehr viele Vermutungen, nur die Römer haben Zeugs darüber geschrieben, aus Britannien, also von den Bretonen selbst, haben wir gar keine Quellen. Und sie hat halt auch gegen die Männerherrschaft der Römer gekämpft. 

Es war so ein Ding von wegen "Okay, der Häuptling - ich glaub das ist das Wort - von eurem Stamm ist tot, die Römer bekommen das jetzt“ anstatt wie sie es einfach gemacht hätten: Boudicca führt den Stamm fort und die Herrschaft. Und die Römer haben gemeint, "Nein, wir können keine Frau herrschen haben", und Boudicca hat sich deswegen gewehrt, deshalb auch. 

 

Dorian: Was ist dein Lieblingsbuch, -film, -serie? 

 

Hannah: Fantasybücher. Ähm… also Herr der Ringe definitiv die Filme, die sind meine Lieblingsfilme, als Lieblingsbuch… vielleicht… "Die Kinder von Húrin", auch von Tolkien, das spielt vor dem Herr der Ringe, am Ende sind alle Hauptcharaktere tot, also die Kinder von Húrin sind alle tot am Ende, und das Buch mag ich sehr. 

 

Julia: Was kannst du gar nicht ausstehen? 

 

Hannah: Bananen. Es war so klar, dass ich das sage.

 

*Gelächter*

 

Dorian: Kannst du spontan ein paar Lieblingsartikel von dir oder von anderen nennen? 

 

Hannah: Julias Kurzgeschichten, da gab es eine, die hieß "Die Maske", die haben wir dann umbenannt in "Die schwarze Maske", weil Maske zu sehr nach Corona klang, ich weiß nicht mehr viel, nur noch dass die sau gut geschrieben war und es ist nichts passiert, außer dass halt die inneren Gefühle und Gedanken einer Person, also kein großer Kampf oder Action, sondern Erinnerungen, Gedanken, Gefühle, dieses "Wie geht es jetzt weiter?" und so eine Maske, die halt schwarz war, fürs Gesicht, nicht für den Mund, war irgendwie wichtig dadrin, das war die Maske von irgendjemandem Verstorbenen, das war sehr gut. 

 

Julia: Das war glaube ich auch der erste Artikel von mir, den wir hochgeladen haben. 

 

Hannah: Und ich weiß ich mag einen Artikel von mir sehr doll, wo ich mich über die fehlende Informatikbildung aufgeregt habe. (Mangelnde Informatik) Das war eine Weile lang auch die Schülerzeitung: Einfach eine Art für mich, meine Frustration über alles in die Welt rauszuschreiben und hochzuladen. 

 

Julia: Gibt es einen Artikel von dir, den du gar nicht magst, oder auch von anderen? 

 

Hannah: Mm… Nee. 

 

Julia: Lasses Computerartikel

 

Hannah: Doch. 

 

Dorian: Den hat er hochgeladen? 

 

Hannah: Den hat er hochgeladen? 

 

Julia: Ja, den hat er hochgeladen. 

 

Hannah: Also ich weiß, ich war von vornherein so negativ eingestellt auf diesen Artikel weil wenn jemand kommt und fragt "Was hältst du davon, wenn wir einen Artikel über das Sexualleben von Computern hochladen?", dann… Selbst nachdem das dann noch ein bisschen umgeschrieben wurde…Okay Lasse, tu was du willst. 

 

Dorian: Was hat sich an der Schülerzeitung verändert, seit du eingetreten bist? 

 

Hannah: Alles. Also erstmal, ich wollte jetzt grade sagen der Altersdurchschnitt hat sich gesenkt, aber das stimmt gar nicht, weil als ich dort eingestiegen bin waren die meisten Leute ungefähr in dem Alter, in dem jetzt der Altersdurchschnitt ist, also sind einfach nur Leute gekommen und gegangen.

Ähm… die Technik. Also dadurch, dass wir diese Blog-Artikel nutzen, dass wir die Kommentarfunktion nutzen, dass Lasse mit allem herumexperimentiert… als ich gekommen bin gabs grade ein neues Logo und jetzt haben wir schon wieder ein neues Logo. Die Tatsache, dass wirklich wöchentlich Artikel hochkommen, der Witz der Woche, der dann zum Fakt der Woche wurde. 

 

Julia: Mit Lasses Eintritt.

 

Hannah: Mit Lasses Eintritt. Und die Tatsache, dass es jetzt auch wirklich eine Gemeinschaft ist, der es wirklich wichtig ist und die auch da ist und schreibt und es gibt Titel, also ich weiß nicht mehr was das genau war, aber so Fakt-der-Woche-Person… 

 

Julia: Ja, Hauptbeauftragte des Fakts der Woche wars glaub ich. 

 

Hannah: Hauptbeauftragte des Fakts der Woche, das ist super, weil dann stehen wir nicht mehr alle da von wegen "Was machen wir jetzt?". Oder "Technische Realisation", oder halt auch "Verantwortliche Schülerin". Ja. Sehr viel hat sich verändert. 

 

Julia: Was hast du vor, nach dem Abi zu machen? 

 

Hannah: Erstmal reisen, nach Irland, und dort mit Pferden arbeiten und dann Informatik studieren und nebenbei schreiben und hoffen, dass ich mir irgendwann mit Schreiben den Lebensunterhalt - und ein Pferd - leisten kann und wenn nicht dann halt in der Informatikbranche arbeiten, weil ich kann das gut, zumindest noch in der Schule, es macht mir Spaß und in Informatik werden immer Leute gebraucht, vor allem auch Frauen, weil sie ihre Frauenquote erhöhen wollen. 

 

Dorian: Willst du noch irgendetwas über die Schülerzeitung im Allgemeinen sagen? 

 

Hannah: Die ist gut geworden. 

 

Julia: Wie fühlt es sich an, nach so vielen geführten Interviews selbst interviewt zu werden? 

 

Hannah: Seltsam, aber irgendwie weiß ich auch so ein bisschen… also, ihr wisst zum Beispiel beide wer Boudicca ist, aber ich habe es trotzdem nochmal genau erklärt weil ich weiß, dass wird eine Person lesen, die nicht weiß, wer Boudicca ist und ich weiß das, ich hab das im Hinterkopf und ich spreche auch ein bisschen so von wegen "Das müssen Leute lesen, die keine Ahnung von mir oder bretonischer Geschichte haben."

 

Dorian: Wem würdest du empfehlen in die Schülerzeitung zu kommen und warum? 

 

Hannah: Einfach generell allen Leuten, die gerne schreiben weil man auch wirklich diese Chance hat von wegen ich schreibe was, ich veröffentliche es, es ist da, aber es ist kein großer Wimmel drum. Und das Ding ist auch, man kann auch wenn man sich irgendwie bewirbt oder so und sagt "Ich hab hier ne Geschichte, die würd ich gern veröffentlichen", dann kann es nur ein Pluspunkt sein wenn man auch da stehen hat "Ich hab in der Schülerzeitung mitgearbeitet".

Ja, also Leuten die gern schreiben, Leuten die gern lesen und die sich so mit Rechtschreibung, Grammatik, Kommasetzung und so auskennen, weil das wird auch immer gebraucht fürs Testlesen… ja. 

 

Julia: Gibt es irgendeinen Satz, den du während Redaktionssitzungen häufig sagst oder hörst? 

 

Hannah: Lasse, nein. 

 

Dorian: Ich wusste, dass das kommt. 

 

Hannah: Noch zu dem vorigen Punkt, zu dem "Wem würde ich empfehlen da rein zu gehen?", Leuten, die was zu sagen haben. Also Leuten, die sagen wollen, "Hier ist was falsch", oder "Hier ist was super gut und niemand beachtet es". Das ist glaub ich noch wichtiger als ob man lesen oder schreiben kann. 

 

Dorian: Wirst du die Schülerzeitung auch noch lesen, wenn du nicht mehr an der Schule bist? 

 

Hannah: Ich werd versuchen dran zu denken. Ich würde euch bitten, dass ihr einen Link in euren Status setzt, dann denk ich nämlich dran. Ich hoffe, dass ich überall wo ich hingehe Internet habe, ansonsten kann es sein, dass ich einen Monat lang nicht lese… 

 

Dorian: Wir drucken es aus und schicken es dir dann. 

 

*Lachen* 

 

Hannah: Aber ich werde versuchen es weiterhin zu lesen bis alle, die ich noch kenne, nicht mehr da sind.

 

Julia: Was für Leistungskurse hast du? 

 

Hannah: Ich habe Physik, Mathe, Englisch, das ist eine Kombi die haben viele Leute, und die ist interessant, weil wir hassen es alle irgendwie, aber wir lieben es auch alle irgendwie - ein bisschen. Und wir wissen aber, also ich weiß für mich, ich hätte keine Ahnung, was ich sonst hätte wählen können, außer vielleicht Deutsch.

Also ich weiß ich habe mich oft darüber beschwert "Wieso hab ich Physik gewählt?", "Wieso hab ich Mathe gewählt? Wie bin ich auf die Idee gekommen?", aber ich find im Endeffekt doch, dass es die beste Kombi war,  die ich hätte wählen können. 

 

Dorian: Wem vererbst du die Schülerzeitung? 

 

Hannah: Julia, ganz klar. Also Julia, wir hatten ja Namen und alles auf der Website, im Impressum, ich als verantwortliche Schülerin und Julia als Stellvertretende Verantwortliche Schülerin der Schülerzeitung und ja, letzte Woche ist jetzt Julia zur Verantwortlichen geworden und ich bin raus. 

 

Julia: Na ja, du bist ja immer noch da, bis du dann irgendwann nicht mehr da bist. 

 

Hannah: Ich hab immer noch das Passwort, ich kann immer noch auf die Website und Artikel die Lasse hochstellt, wenn mir die nicht gefallen, löschen. 

 

Julia: Fandest du, dass wir dieses Interview gut geführt haben? 

 

Hannah: Ja. Allerdings verstehe ich nicht, warum die Frage da ist, außer um das Interview länger zu machen. 

 

Julia: Ich weiß auch nicht warum die Frage da ist, ich hab das vor ein paar… Monaten? getippt. 

 

Dorian: Hat die Schülerzeitung in irgendeiner Art dein Leben oder deine Art zu Schreiben verändert? 

 

Hannah: Ja. Definitv. Also ich hab ja, die Schülerzeitung war ja ein Ventil um mich zu beschweren über alles, was mich irgendwie aufgeregt hat, eine Weile lang, als ich irgendwie die Hauptperson war, die geschrieben hat, dass auf jeden Fall… und es ist auch so was von wegen… dir wird mehr bewusst, wie du schreibst, was du schreibst, was du für ein Publikum schreibst. Ja, ich denke, das hat schon was verändert. 

 

Julia: Warst du sehr stolz, als die Schülerzeitung den Wettbewerb gewonnen hat

 

Hannah: Ich war eher baff, überrascht, weil das war so ein »Okay, Rheinpfalz macht einen Wettbewerb, wir schreiben uns mal ein, kann ja sein, dass irgendwas rauskommt«, ich hab erwartet so irgendwie in ein paar Monaten so eine E-Mail zu bekommen von wegen »Ja, nee, Sie haben’s leider nicht rein geschafft, sehr viele Schülerzeitungen haben teilgenommen, trotzdem ne gute Schülerzeitung, wir haben uns das mal angeschaut und dasundas sind Kritkpunkte, die ihr noch verbessern könnt.« 

Und stattdessen kommt was zurück von wegen »Ihr habt einen Preis gewonnen, wir sollen mit drei Schülern und einer Lehrerin zur Rheinpfalz nach Ludwigshafen und dort unseren Preis entgegennehmen.«

Und dann war das der Preis für die Online-Schülerzeitung und da wir eine reine Online-Schülerzeitung sind - ist super. Ich war dann auch als wir da waren richtig stolz, ich hatte das Gefühl, wir haben was geschafft. 

Ich finde das war auch ein schöner Abschluss, weil ich bin ja rein gekommen, da war es so Underground, niemand kannte es wirklich, wir haben so ein großes Plakat in der Pausenhalle unter der Treppe aufgehängt, dann kam Corona, alles abgestürzt, ich habe mich dann hochgearbeitet wieder, mit auch Hilfe von anderen muss man sagen, ich war nicht die einzige Person, aber ich war die Person die das Meiste geschrieben hat und gemacht hat. Und dann kam Lasse, dann kam Julia und dann kamen Letta, Inka, Dorian, Evan, Elio, die ganze Gruppe kam dann noch dazu nacheinander und dann ist es wirklich so in die Höhe geschossen von wegen Produktivität, wir machen was, und ich habe jetzt das Gefühl, wir haben einen Hochpunkt erreicht. Also auf jeden Fall etwas, wo es sich lohnt, zu sein. Und das macht mich schon stolz. 

 

Julia und Dorian: Dann danke für das Interview! 

 

Hannah: Ja, danke dass ihr mich interviewt habt! 

 

Das Interview führten Dorian und Julia

 

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