Erster Advent
Eine kleine Kerze flackert am Adventskranz,
Während ihre Geschwister noch schlummern.
Ist sie zu früh?, fragt sich die Kerze;
Ist es richtig, allein zu leuchten?
Dann hört sie Stimmen von allen Seiten,
Familienmitglieder, die sich einmal nicht streiten.
Andächtig sitzen sie um die eine Flamme
Und ihre stummen Geschwister auf einem Kranz aus Tanne.
Dann verstummen die Stimmen für einen kurzen Moment,
bis eine Stimme das Zimmer erhellt.
Alle anderen stimmen mit ein,
Ein Chor, nicht klar, aber wahr und rein.
Die Kerze flackert, dann bauscht sie sich auf,
Wird größer vor Stolz und singt bald auch,
Sie ist kein Fehler, wird nicht vergessen,
Sie wird geliebt, auch ohne ihre Geschwister.
Alleine kann sie auch überleben,
Allein ist sie auch stark und spendet Freude.
Wie jeder, wie jede, wie alle, wie wir
Einen Zweck hat, einen Sinn, wie alles, das hier.
Julia
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3.12.23
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