Die vier Elemente - Teil 13

Kapitel 13 - Ein Gespräch unter acht Augen

 

Währenddessen schauten die Wölfe sie ratlos an.

„Sie verharrt nun schon eine halbe Stunde so!“, flüsterte der Wasser-Wolf.

„Ob sie etwas hat?“, grübelte die Erd-Wölfin.

„Vielleicht kippt Lena ja gleich um, oder es passiert etwas!“, rätselte der Feuer-Wolf.

„Ich glaube, das ist alles ein bisschen viel“, meinte der Luft-Wolf. „Man wird ja nicht jeden Tag in ein Wolfsrudel aufgenommen, wenn man ja eigentlich ein Mensch ist!“

„Aber sicher, dass sie nichts hat? Das könnte ja auch so eine Art Tollwut sein!“, überlegte der Wasser-Wolf.

Sie hatten sich alle um Lena versammelt, die nun schon 35 Minuten lang regungslos auf der Stelle stand. „Nein, das glaube ich eher nicht. Ich kenne mich aus. Menschen nennen das „nachdenklich“, wusste Storm.

„Wie auch immer. So lange Lena hier rumsteht können wir nichts gegen Hank unternehmen! Aber er gegen uns!“, drängte das Leittier Sirius.

„Stimmt! Wir brauchen ALLE Mitglieder des Rudels. Und nicht nur die Hälfte!“, stellte Terra, die Erd-Wölfin, fest.

„Welche Kraft sollen wir ihr eigentlich geben? Ich meine, sie kann ja nicht schutzlos zu Hank spazieren. Ich glaube nicht, dass er sie dann mit Xenia zu einem Tässchen Tee einlädt. Und in den Krieg kann Lena so schon gar nicht!“

„Ich meine, sie ist nur ein Kind“, meldete sich der Feuer-Wolf zu Wort.

„Das stimmt nicht! Lena hat Temperament, gute Ideen und so viel Mut! Ich weiß es. Ich bin ihr bester Freund. Und auch ihr einziger“, sprach da der Luft-Wolf traurig. „Ich beobachte sie schon lange. Und ganz kurz habe ich einmal in ihre Träume gesehen und … sie hat von Freunden geträumt.“

Traurig senkten die anderen den Kopf. Das hatten sie nicht gewusst. Doch dann dachten sie weiter nach.

„Aber es ist nicht seltsam, wenn Lena dann zu den anderen Menschen geht und dann eine Superkraft hat? Das würde zu sehr auffallen und vielleicht könnte Hank sie dann auch so finden! Ihre Adresse hat er ja schon“, knurrte Terra mit nachdenklicher Miene.

„Vielleicht könnte sie ja eine nicht so auffällige Kraft haben. Wie zum Beispiel sich schrumpfen lassen?“, schlug Sirius vor.

„Das finde ich nicht gut. Am Ende kann sie die Kraft nicht mehr kontrollieren und muss für immer ein Zwerg bleiben!“, rief da der Luft-Wolf entsetzt.

„Vielleicht könnte sie sie ja über das Wetter bestimmen!“

„Aber das wäre deiner Kraft zu nahe“, stellte der Feuerwolf fest. „Wie wäre es mit einer Hellseherin?“ Aber dagegen waren alle außer Flamme selbst. Was man ja auch versteht. Denn Lena würde nicht nur gute Dinge, sondern auch schreckliche und beunruhigende Dinge sehen. 

„Terra! Du hast noch nichts vorgeschlagen.“, rief da Sirius. 

„Ich würde Lena die Kraft geben, die Sprache der Tiere zu verstehen und sich in eines verwandeln zu können. Dann könnte sie nicht nur mit uns reden, also in ihrer eigenen Sprache (die Element-Wölfe beherrschen die menschliche Sprache), sondern auch wölfisch, katzisch, hundisch, fischisch, zwitschern, pferdisch und noch alle anderen Tiersprachen auf der Welt. Und im Notfall kann sie als Wolf oder anderes Tier uns behilflich sein“, schlug Terra nun vor. Alle anderen Wölfe stimmten zu. Und so war es also entschieden. 

 

Frieda Fabeck

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