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Höchstwahrscheinlich habt ihr es auch schon mitbekommen, entweder durch den Aufruf der SV und uns als Schülerzeitung am letzten Schultag durch die Rede von unserem Schülersprecher Leif
Hornbach, durch Plakate in Annweiler, durch Fernsehberichte oder Artikel in der Rheinpfalz und natürlich selbstverständlich auch durch unsere Schülerzeitung, da wir z.B. in dem Artikel "Bunt
statt Blaubraun" darauf aufmerksam gemacht haben. Denn am 23.3. wurde in Annweiler lautstark gegen Rechtsextremismus demonstriert.
Die Demonstration, die ursprünglich so ähnlich wie "Annweiler bekennt Farbe" als Feier der Demokratie gedacht war, war eher eine Gegendemonstration. Die AfD hatte nämlich kurzfristig doch noch
die Erlaubnis erhalten ihren Bürgerdialog im Hohenstaufensaal abzuhalten. Ich werde hier nicht den langen Rechtsstreit zwischen der AfD und dem Stadtrat der statt Annweiler schilder. Aber eins
muss man klarstellen, und zwar, dass der Stadtrat bis zum Schluss rechtlich gegen die AfD vorgegangen ist.
Auf der Straße vor dem Hohenstaufensaal versammelten sich gegen 12:30 Uhr hunderte von Menschen. Darunter Gewerkschafter, die Omas gegen Rechts, Vertreter:innen von Vereinen, ein großer Teil der Lehrer:innen unserer Schule und auch einige Schüler:innen des TGA. Es wurden Regenbogenflaggen geschwenkt, Plakate hochgehalten und mit Trillerpfeifen ordentlich Lärm gemacht. Am Eingang des Hohenstaufensaals standen Anhänger der AfD. Die Stimmung war also etwas gereizt. Auf dem Bürgersteig war ein großes Auto geparkt auf dessen dach Björn Eisenmann vom Verein "Toleranz und Menschlichkeit" mit gelber Warnweste stand. Die Redner:innen waren Benjamin Burkardt, Christian Hubert, Pfarrer/Lehrer Herr Lang, der in seiner Rede ein klares Statement gegen Hass und für mehr Dialog setzte. Außerdem noch eine Vertreterin der Omas gegen Rechts, die betonte, dass ausländische Menschen wichtige lernwillige Arbeitskräfte und damit ein wichtiger Teil der Gesellschaft seien. Sie erzählte davon, wie ihre Familie einst nach Deutschland flüchten musste und wie gastfreundlich sie empfangen wurden. Ihre Geschichte führte uns allen vor Augen, wie es sich anfühlt ein Flüchtling in einem fremden Land zu sein. Sebastian Hey-Brenkert von der Gewärkschaft Verdi wies daraufhin, wie wichtig es ist, dass Arbeitnehmer:innen ein Mitspracherecht haben. David Rosenberg vom Jüdischen Studierendenverband, der bei der Kundgebund "Annweiler bekennt Farbe" über Audionachricht zu uns gesprochen hatte, war dieses mal persönlich dabei, um seine Rede zu halten. Er erzählte eine Geschichte aus dem Alten Testament und verglich diese mit der momentanigen Situation mit der AfD. Danach kamen noch viele weitere Redner:innen aus Arbeit und Politik...
Was alle Redner:innen gemeinsam hatten, ist dass sie immer wieder von den Demonstrant:innen durch Parolen unterbrochen wurden, was den Moderator Björn Eisenmann sehr erfreute. Er sagte zu uns, es sei super dass wir uns das Wort nehmen.
Leider spielte das Wetter nicht ganz so gut mit, hin und wieder regnete es und es war kalt, weshalb der größte Teil der ursprünglich ca. 500 Demonstranten schon gegangen waren und sich noch etwa 100 zu einem Protestmarsch zur evangelischen Kirche aufmachten, wo eine Podiumsdiskussion stattfand. Bevor diese eröffnet wurde informierte Sebastian Hey-Brenkert über die Gründung des Vereins "Menschenwürde, Toleranz und Demokratiebildung Annweiler" und dessen Aufgaben. Bei der Podiumsdiskussion wurde mit vielen Rednern wie z.B. Herr Lang und David Rosenberg zum Thema „Ist die Demokratie in Gefahr?“ diskutiert. Diskussionsleiter war Björn Eisenmann.
Man kann sagen, das dies ein wichtiger Tag für die Demokratie in Annweiler war, um sich ganz klar gegen Rechtsextremismus zu positionieren.
Hedy
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