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Abistoteles - Der Tragöde (hoffentlich) letzter Teil

Es ist allgemein bekannt und akzeptiert, dass man für alles immer länger braucht, als man eigentlich denkt, und man sich deshalb immer viel Zeit einplanen soll. Das gilt besonders für ein Abibuch.

 

Vielleicht ist einigen Leuten aufgefallen, dass die 13er ihr Abitur gemacht haben, einen Abiball veranstaltet haben, aber trotzdem noch kein einziges Abibuch verkauft wurde. Hier die Geschichte dahinter:

 

Wir haben früh angefangen. Unser erstes Treffen fand aufgrund von Coronavorschriften per Big Blue Button statt. Die folgenden Treffen gab es dann in Auerbachs, nein, Samuels Keller, Evas Wohnzimmer und meiner „Bibliothek“. Die ersten Treffen konzentrierten sich vor allem auf Teambuilding und alkoholische Getränke. Erst nach dem Herausbringen unseres kleinen Büchleins „Das Manifest der Götter“, um unser Motto ein wenig zu erklären, ging es richtig ans Werk.

 

Aber das alles ist unwichtig. Wir haben Deadlines gesetzt, Sponsoren gefunden, Texte eingesammelt, Texte geschrieben, das Design festgelegt, das Layout bestimmt, Leute an unsere Deadlines erinnert, weitere Texte geschrieben, Bilder gesammelt, Bilder gemacht, neue Deadlines gesetzt, weil niemand sich an die alten gehalten hat… Und natürlich hat alles länger gedauert als erwartet. Die drei Nachtschichten, in denen wir alles setzen wollten, wurden zu über drei Wochen mit vielen Tag- und Nachtschichten. Und als wir den Hohenstaufensaal für unseren Abiball herrichten, halten wir endlich den Vordruck in den Händen (Softcover, damit es schneller geht). Den Vordruck haben wir dann heimlich zwischen uns Abibuch-Komiteelern herumgereicht, damit ihn niemand sieht.

 

Ab dem Punkt war natürlich klar, dass wir nach unserem Abschluss zurück in die Schule müssen, um die Bücher zu verkaufen. In so zwei, drei Wochen.

 

Es werden sechs Wochen. 300 Abibücher werden am 5ten Mai geliefert. Unser Cover prangt vorne. Die Namen unserer Stufenmitglieder glitzern hinten. Voller Erwartung werden die Abibücher aufgeschlagen und - Enttäuschung, Verwirrung, Entrüstung.

 

Das ist nicht unser Buch. Das ist nicht unser Motto, nicht unsere Schule oder unser Jahrgang, das ist noch nicht mal unser Bundesland! Der Inhalt gehört zum Goethe-Gymnasium Stolberg, Jahrgang 2022, Motto „ABIcetamol – Der Schmerz hat endlich ein Ende“.

 

Richtiges Cover, falscher Inhalt.

 

Birk telefoniert. Ergebnis: Die Druckerei hat da was verkackt, sie drucken’s nochmal neu, wir müssen natürlich nichts draufzahlen. In zehn Tagen sollten die neuen Abibücher da sein.

 

Zwanzig Tage später: Die Druckerei hat schon wieder Mist gebaut. Es wurden schon wieder 300 Bücher mit falschem Inhalt gedruckt. Ich weiß nicht, ob ich lachen oder heulen soll. Es ist eine Tragödie. Wir informieren die Stufe. Die Reaktion: „Wäre ja fast einfacher gewesen, die von Hand zu schreiben.“

 

Wir haben unser Bestes getan, aber am Ende liegt die lange Wartezeit nicht in unserer Hand.

 

Freitag sollen die Bücher kommen. Hoffentlich die richtigen. Mal sehen. Vielleicht können wir nach den Ferien ja verkaufen. Vielleicht endet die Tragödie hier. Vielleicht wird das ihr letzter Teil.

 

 

Und an die Stufen nach uns: Vielleicht sucht ihr euch nicht gerade die Digital Print Group aus Nürnberg als Druckerei aus.

 

 

Hannah

 


Hier ein kleines Cover-Reveal vom Abibuch:


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Kommentare: 1
  • #1

    Deliath (Samstag, 27 Mai 2023 16:29)

    Toller Artikel, ich merke echt, wie ich deine Artikel mittlerweile vermisse! Ich freue mich schon auf das Abibuch, hoffentlich klappt es diesmal.