Die vier Elemente - Teil 12

Kapitel 12 - Ein neues Mitglied

 

In der Wolfshöhle angekommen, rannte Lena schnell zu ihren Freunden, um ihnen zu helfen. Da bemerkte sie, dass Storm ihr gar nicht gefolgt war. Schnell rannte Lena an den Vulkan zurück. Dort lag der Wolf. Schwach. Aber er lebte noch. Naja, das hoffte Lena. Rasch nahm sie ein Stück Fleisch aus dem Korb und legte es ihrem Begleiter vor die Schnauze. Der schnüffelte und begann zaghaft, das Fleisch zu fressen. Stück für Stück fraß er kräftiger und schneller.

„Na los, rette die anderen!“, keuchte Storm schließlich.

Da zuckte Lena zusammen. Die anderen. Die hatte sie in der Aufregung um Storm ja glatt vergessen. Schnell legte sie dem Wolf ein weiteres Stück hin und schnappte sich dann den Korb, um mit ihm zu den anderen zu rennen. Bei den Wölfen angekommen, hatten die sich schon etwas erholt. Schwach, aber mit strenger Miene auf den Ausgang gerichtet, saßen sie in Kampfbereitschaft auf dem Steinboden. Als sie Lena sahen, blickten sich die Wölfe erleichtert an. 

„Da bist du ja! Wir dachten, Hank hätte euch erwischt!“, riefen die drei Elemente Lena zu. „Aber wo ist Storm?“, fragten sie sicherheitshalber nach.

Schnell erzählte Lena den anderen von dem Portal, der Metzgerei und natürlich von dem Berg an Fleisch! Zum Beweis zeigte sie den Korb. Nur mit Mühe konnten sich die drei davon abhalten, über den Korb herzufallen. Aber als Lena das Fleisch austeilte und das Zeichen zum Fressen gab, wurde tüchtig gefressen. Die Wölfe bestanden allerdings darauf, dass sich Lena auch zwei Stücke nahm. Als die Elemente ihren Anteil verputzt hatten, kam der Luft-Wolf. Er sah sehr dünn aus. Aber alles war leer. Winselnd hielten sich die anderen die Pfoten über die Augen. Der Luft-Wolf sah so schwach aus! Aber zum Glück hatte Lena noch ihr Fleisch. Sie mochte ROHES Fleisch eh nicht besonders. Das Fleisch gab sie Storm, der nicht mal mehr halb so stark aus sah. Lächelnd schaute Lena dem Wolf zu, der nun das Fleisch fraß. Nun konnten auch die anderen wieder unter ihren Pfoten herauskommen. Schließlich erhob sich der Wasser-Wolf : „Lena Haust! Wir haben soeben beschlossen…“ „Dass wir dich in unser Rudel aufnehmen.“ „Du hast uns schon oft unser Leben gerettet und die Prophezeiung ist wahr geworden!“, fügte die Erd-Wölfin feierlich hinzu. „Du bist nun eine von uns!“, lächelte Storm und stupste Lena an. „Das ist wirklich nett, da … danke!“, stotterte sie. Doch da wurde Lena nachdenklich. Ihre Mutter musste doch davon erfahren, wenn sie nun ein Mitglied hiervon war. Wenn sie mit vier Element-Wölfen gegen einen Wolf der Finsternis und ein ganzes Wolfsrudel kämpfen sollte. Und außerdem ging die Zeit hier gar nicht vorbei! Das hieß, dass sie ab nun ein Doppelleben führen musste. Hier war alles so anders. Was war, wenn die Element-Wölfe sie als ,,neues Mitglied“ für immer hier haben wollten? Dann müsste sie hier einziehen! Immer mehr Fragen schossen ihr durch den Kopf. Ganz kurz, aber wirklich nur ganz kurz, dachte sie darüber nach, wegzulaufen. Heim zu gehen. Dann würde Lena ihr ganz normales und langweiliges Leben weiterführen. Ohne Freunde. Aber das konnte und durfte sie nicht machen. Aber was dann?

 

Frieda Fabeck 

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